Montag, 8. Dezember 2014
Mittwoch, 26. November 2014
Montag, 24. November 2014
Pure Einbildung...
Erscheinung
Er
hatte sich immer auf sie verlassen können. Egal in welcher Situation
er sich befunden hatte; er musste sich nur nach ihr umsehen und schon
entdeckte er sie in einer Ecke. Meist stand sie sogar einfach nur
hinter ihm. Er fand sie schön. Sie war sehr zierlich und hatte lange
glatte Haare. Wenn sie mit ihm sprach, leuchteten ihre Augen in solch
einer Intensität, dass es manchmal wirkte, als würde sie jeden
Moment in Tränen ausbrechen. Es spielte absolut keine Rolle, wie
verzwickt seine Lage war, sie sagte immer das Richtige. Er sprach
gern mit ihr, sie hörte ihm immer zu und nickte bedächtig, bevor
sie antwortete.
Aber
die Menschen um ihn herum verstanden nicht was sie sagte, verstanden
nicht weshalb er mit ihr sprach. Sie hatte die Vermutung geäußert,
dass die Menschen sie nicht verstehen wollten, weil sie Angst hatten
für verrückt erklärt zu werden. Und dabei hatte sie wieder
bedächtig genickt und ihre Augen hatten geleuchtet.
„Bin
ich denn verrückt, weil ich mit dir spreche?“, hatte er gefragt
und es war das erste Mal, dass sie ihm nicht sofort eine Antwort gab.
„Nein.“,
hatte sie schließlich gehaucht. „Das bist du nicht.“ Und diesmal
wie in Zeitlupe den Kopf geschüttelt.
Doch
die Zweifler in seinem Umfeld wurden immer zahlreicher und ihre
Schreie immer lauter. Man empfahl ihm einen Psychiater und als er ihr
die Visitenkarte des Arztes zeigte, erbleichte sie für einen Moment
und dann brach sie in schallendes Gelächter aus. Zum ersten Mal,
seit er sie kannte.
Sie
gingen gemeinsam zu dem vereinbarten Termin und als sie den
Behandlungsraum betraten, legte sie sich demonstrativ auf die
obligatorische Couch. Der Psychiater war in jeder Hinsicht ein
korrekter Mensch. Er begann das Gespräch auf eine professionelle,
lockere Art und sprach zunächst nur über unverfängliche Dinge. Sie
lag da, beobachtete ihn und lächelte geheimnisvoll.
Als
er schließlich nach ihr gefragt wurde, begann sie zu sprechen:
„Er
glaubt dir nicht!“
Ruckartig
wandte er den Kopf zu ihr und fixierte ihre funkelnden Augen. Langsam
setzte sie sich auf und starrte dabei unentwegt zurück.
„Weshalb?
Ich habe ihm doch noch gar nichts über dich erzählt.“
„Aber
er sieht mich nicht. Will mich nicht sehen.“, lautete ihre Antwort.
„Woher
willst du das wissen?“
„Er
blickt mich nicht an und während wir sprechen, macht er sich die
ganze zeit Notizen, als seist du irgendein Individuum, dessen
Verhalten ihm unbekannt und eine Sensation ist.“
Er
blickte auf und tatsächlich war der Psychiater gerade dabei, seine
Unterschrift unter ein Rezept zu setzen. Danach sah er ihn an,
lächelte professionell und reichte ihm das Papier über den massiven
Schreibtisch.
„Bitte
holen Sie sich das Medikament noch heute ab. Es wird ihnen gut tun
und helfen!“
Verwundert
nahm er es entgegen und machte sich auf den Weg.
„Tu
es nicht, ich bitte dich!“, sagte sie zu ihm.
„Weshalb?
Er sagte, es würde mir gut tun!“
Daraufhin
schwieg sie und zog sich zurück.
Abends
saß er auf der Bettkante und drehte die kleine Tablette zwischen
seinen Fingern. Sie stand in der Ecke und starrte ihn an. Schnell
schluckte er das Medikament herunter und trank einen Schluck Wasser.
„Komm
zu mir ins Bett.“, bat er.
Sie
nickte und eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab. Dann schmiegte
sie sich an ihn und beruhigt schlief er ein.
Am
nächsten Morgen wachte er auf und fühlte sich anders als sonst. Er
war nun wie die Anderen geworden, denn egal wie stark er sich
konzentrierte, er sah sie nicht mehr. Als er sie rufen wollte, ging
ihm auf, dass er nicht einmal ihren Namen wusste. All die Jahre hatte
er nie danach gefragt. Nun fühlte er sich orientierungslos, doch die
Tabletten halfen ihm, sich daran zu gewöhnen. Und plötzlich war er
wie alle Anderen. Allein.
Samstag, 15. November 2014
Samstag, 8. November 2014
Totentanz
Die Entschlafenen ruh'n in den Armen der Finsternis,
Zärtlich umfangen wie Geliebte der Nacht.
Charon empfing sie als ihre Haut verblich.
Hat sie in ihr neues Heim gebracht.
Sie tanzen als hätten sie noch einen Schatten,
Doch selbst soll'n sie sein was ihnen fehlt.
Manche warten noch auf den Gatten.
Andre sind erstaunt über die neue Welt.
Eine Leichtigkeit liegt über dem Geschehen,
Alle Schulden sind fort, die Bänder entfernt.
In wirbelnden Reigen wird man sie sehen,
Als hätten sie nie was Schmerz heißt gelernt.
8. November 2014
Zärtlich umfangen wie Geliebte der Nacht.
Charon empfing sie als ihre Haut verblich.
Hat sie in ihr neues Heim gebracht.
Sie tanzen als hätten sie noch einen Schatten,
Doch selbst soll'n sie sein was ihnen fehlt.
Manche warten noch auf den Gatten.
Andre sind erstaunt über die neue Welt.
Eine Leichtigkeit liegt über dem Geschehen,
Alle Schulden sind fort, die Bänder entfernt.
In wirbelnden Reigen wird man sie sehen,
Als hätten sie nie was Schmerz heißt gelernt.
8. November 2014
Donnerstag, 23. Oktober 2014
Es möge Verstand regnen!
Man steht an manchen Stellen des Lebens immer wieder vor letztendlich ein und derselben Entscheidung. Es ist lediglich die "Verpackung" - die Rahmensituation - die sich verändert. Und wir Menschen schaffen es erstaunlicherweise immer wieder ein und dieselben irrationalen Entscheidungen zu treffen und uns in den meistens Fällen dadurch gehörig in die Nesseln zu setzten. Dabei gilt homo sapiens doch gemeinhin als intelligenteste Spezies unseres Planeten.
Unser Gehirn ist imstande Außergewöhnliches zu leisten. Vorausgesetzt man gibt seinen Synapsen eine Überlebenschance, sind sie lebenslänglich in der Lage neue Verknüpfungen zu bilden. Soll heißen: man hört nie auf zu lernen. Dabei merken wir uns nicht einfach nur Dinge, wir sind in der Lage Gelerntes auf (leicht) veränderte Situationen zu übertragen und danach zu Handeln.
Entscheidungen auf Basis gemachter Erfahrungen zu fällen ist Teil unseres sogenannten Verstandes, oder unserer Vernunft. Hierbei wird aber auch oft auf Werte und Normen unterschiedlicher Herkunft zurückgegriffen. Familie, Freunde, Gesellschaft und Medien vermitteln uns jeden Tag unterschiedlich stark und unterschiedlich erfolgreich Werte, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Das ist die Theorie. Die Praxis sieht noch einmal ganz anders aus...
Unser Gehirn wird in der Regel mit all diesen Eindrücken fertig. Problematisch wird es, wenn unser Körper eine Abkürzung nimmt und unser Hirn, bzw. unseren Verstand einfach umgeht. (Biologisch gesehen findet das alles trotzdem im Gehirn statt.) Hormone - die kleinen Botenstoffe die uns in der Vergangenheit ziemlich oft den Hintern gerettet haben, weil sie nicht so lange brauchen wie unser Verstand, sorgen in unserem Alltag häufig dafür, dass wir Entscheidungen fällen, die nicht dem entsprechen, was der Verstand uns vermittelt. Das Ergebnis ist meistens eine ganze Menge Ärger.
Nun könnte man irrationale Entscheidungen ganz leicht auf diesen gerade erklärten biologischen Aspekt schieben. Doch es steckt mehr dahinter.
Würde sich manch Einer mit einer Entscheidung eine Minute mehr Zeit lassen, würde seine Wahl vielleicht ganz anders ausfallen. In unserer schnelllebigen Welt muss alles immer gleich von einer Sekunde auf die nächste geschehen. Klar. Zeit ist Geld. Und Geld hat bekanntlich jeder zu wenig. Mir stellt sich dabei nur immer die Frage, ob es das überhaupt wert ist. Will ich meine Freundschaften und die Wertschätzung anderer Personen wirklich dafür aufs Spiel setzen? Jeder sollte sich einer Sache absolut bewusst sein. jede noch so kleine Entscheidung zieht Konsequenzen mit sich. Manche Konsequenzen spüren wir kaum, aber andere scheinen sie dafür umso mehr zu treffen.
Jede Tür in ein neues Gebiet, die wir öffnen kann uns Gewinn oder Verderben bringen. Jede Brücke die wir hinter uns abbrechen kann uns vor weiteren Wunden schützen oder aber eine Rückkehr für immer unmöglich machen.
Darum sollte man sich immer fragen: Wen betrifft meine Entscheidung jetzt und ist es das wirklich wert?
Trau dich, deinen Verstand einzusetzten. Trau dich!
Freitag, 19. September 2014
Wegwerfgeschichte: Die runde Insel
Ich will hier nur kurz das Prinzip einer Wegwerfgeschichte erklären. Man hat 30 min Zeit, beikommt eine Überschrift, oder ein Thema und schreibt einfach spontan los. :)
Hier kommt mein erster Versuch dazu:
Hier kommt mein erster Versuch dazu:
Eigentlich
ist sie nicht ganz
rund, die
Insel. Sie
ist eher oval und die
westliche Seite hat eine
kleine
Delle, in der die Brandung
immer am lautesten rauscht. Dort wo die
weiße Gischt mit Schwung gegen die schwarzen
Felsen sprudelt. Von weitem sieht sie etwas unförmig
aus,
weil es nur einen Berg auf der Insel gibt. Ein toter Vulkan. Seine
Flanke ist vor vielen Jahren eingebrochen, weil Regen und Wind
das
Gestein haben spröde werden lassen. Im Osten besteht die Küste aus schwarzem
Sand. Das kommt vom Vulkan. Im Norden und Süden wird die
Küste dann höher, bis sie
im Westen richtig steil ist. Dort brüten
einige Seeschwalben. Ihr Zwitschern klingt an den stillen Tagen im
Krater des Vulkans wider. Die Inselmitte ist schön grün. Es
gibt eine Quelle im Nordwesten.
Sie mündet im Osten ins Meer. Auf
ihrem Weg dorthin verzweigt sich ihr Lauf sehr oft, sodass sich eine
große Sumpfwiese gebildet hat. Ringsherum stehen Krüppelkiefern.
Ihre Formen geben der Insel etwas noch bizarreres, als es so schon
durch den Vulkan scheint. Außer den Vögeln gibt es auf der
runden Insel nicht viele wilde Tiere. Ursprünglich lebten dort nur
eine kleinere Rehart und Echsen, die auf den dunklen Felsen der Küste
beinahe unsichtbar sind. Aber Schiffe haben Mäuse und Katzen auf sie
eingeschleppt. Morgens, wenn die Sonne aufgeht und den
Tau auf Wiesen und Bäumen glitzern lässt, hüllt sich der Vulkan in
ein flüchtiges Kleid aus weißen Nebelschwaden. Und abends, wenn die
glutrote Sonne im Meer versinkt, scheinen die Felsen der Westküste
vor Licht und Wärme zu vibrieren. All das macht die runde Insel zu etwas
Besonderen. Sie ist ein schwarz-grünes Juwel mitten im stahlblauen
Ozean, das bis jetzt nur wenige Menschen gesehen haben.
Warum ich euch all das erzähle?! Ganz
einfach. Weil ich ihr Robinson bin und sie meine Rettung!
Samstag, 2. August 2014
ZEIT
Es reißt dich mit,
Umspült dich wie ein mächtiger Strom,
Erfasst jede deiner Zellen,
Und doch ist es nichts...
Schließ deine Augen,
Nimm' alles in dich auf!
Celebriere den Moment,
Denn er wird nie wieder sein...
Die Leidenschaft erfasst uns,
Wir lassen uns fallen
Ins rauschende Feuerwerk,
Doch zurück bleibt nur kalte Asche...
Das Zeitliche glänzt und scheint,
Die Ewigkeit ist nicht zu begreifen,
Und doch wünscht sie sich jeder
Mit jeder Faser seines sterblichen Körpers.
Nimm' meine Hand,
Ergreife sie endlich!
Lass sie nie wieder los,
Denn mein Herz liegt darin!
Umspült dich wie ein mächtiger Strom,
Erfasst jede deiner Zellen,
Und doch ist es nichts...
Schließ deine Augen,
Nimm' alles in dich auf!
Celebriere den Moment,
Denn er wird nie wieder sein...
Die Leidenschaft erfasst uns,
Wir lassen uns fallen
Ins rauschende Feuerwerk,
Doch zurück bleibt nur kalte Asche...
Das Zeitliche glänzt und scheint,
Die Ewigkeit ist nicht zu begreifen,
Und doch wünscht sie sich jeder
Mit jeder Faser seines sterblichen Körpers.
Nimm' meine Hand,
Ergreife sie endlich!
Lass sie nie wieder los,
Denn mein Herz liegt darin!
Mittwoch, 2. Juli 2014
Juwelen im Feld
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