Freitag,
27. September 2013
Hallo mein Liebster,
Heute habe ich mir endlich frei nehmen können... Gestern haben sie
mich nur ungern früher von Arbeit gehen lassen, aber sie haben
immerhin versucht, nachzuvollziehen, wie es mir damit geht, dass mein
Mann seit mehr als 2 Tagen bewusstlos ist. Jedoch sollte die
schlimmste Folter heute erst noch kommen. Gestern war ich den ganzen
Nachmittag bei dir, aber immer noch gibt es bei dir keine Zeichen von
Erholung. Als ich heute Morgen im Krankenhaus ankam hatte man endlich
eine gute Nachricht für mich. Du warst für drei Minuten aufgewacht,
aber du hattest dich sehr verwirrt gezeigt und dich geweigert zu
begreifen, wo du dich befandest. Ich hatte die Hoffnung, dass du mich
erkennen und mir glauben würdest, was passiert ist. Aber es sollte
ganz anders kommen. Ich kam in deinem Zimmer an und du warst wieder
weggetreten. Ich saß stundenlang an deinem Bett und hielt deine
Hand. Am späten Nachmittag zuckten deine Augenlider und deine Hand
verkrampfte sich in meiner. Endlich nach 3 Tagen sah ich wieder in
deine Augen und konnte dich anlächeln!
Aber ich sah in deinen Augen nur Verwirrung. Du wusstest nicht wer
ich war. Du hattest keine Ahnung, wer du selbst warst. Ich versuchte
dich zu beruhigen, doch du begannst panisch zu werden. Als ein Arzt
ins Zimmer gestürmt kam, begannst du zu kollabieren und ich musste
den Raum verlassen. Man ordnete eine Operation an. Die Panik und
deine Versuche, dich zu bewegen, hatten dir schwere Schäden
zugefügt.
Vollkommen perplex und todunglücklich musste ich nach Hause fahren.
Ohne dich.
Ich vermisse dich!
In Liebe
A.